Besuch in der Synagoge

Auch in diesem Jahr fuhren die Religionskurse der Q1 mit ihren Fachlehrern Friedhelm Koch und Selina Jenisch in der Fahrtenwoche nach Berlin, um hier unter anderem die jüdisch-orthodoxe Gemeinde in der Joachimstaler Straße zu besuchen, zu der seit Jahren ein enger freundschaftlicher und herzlicher Kontakt besteht. Die Teilnehmenden besuchten am ersten Abend den Gottesdienst der jüdisch-orthodoxen Gemeinde, welcher auf Hebräisch abgehalten wurde. Schon bei der Ankunft erlebten die Schüler wie streng die Sicherheitsvorkehrungen sind, denn vor dem Betreten der Synagoge erfolgte eine Sicherheitskontrolle durch Polizeibeamte. Anschließend begrüßte sie Rabbiner Yitshak Ehrenberg und bat die Schülerinnen sich in den durch eine Gitterwand abgetrennten hinteren Teil der Synagoge zu begeben, denn nach jüdisch-orthodoxem Ritus feiern Frauen und Männer den Gottesdienst getrennt voneinander. Nach dem Gottesdienst nahm sich Rabbiner Ehrenberg viel Zeit für ein gemeinsames Gespräch, um die von den Schüler:innen vorbereiteten Fragen zu beantworten. Ehrenberg betonte, dass er beeindruckt sei, dass die Schlossschüler:innen mit ihren Lehrern von so weit angereist sind, um einen Teil zum interreligiösen Dialog beizutragen, da dieser ein wichtiger Beitrag gegen Rassismus und Antisemitismus sei.

Besuch im Bundestag
Besuch im Bundestag
Besuch im Bundestag

Am nächsten Tag besuchten die Teilnehmenden den Deutschen Bundestag und bekamen die Gelegenheit zu einem ausführlichen Gespräch mit dem Bundestagsabgeordneten der CDU des Kreises Siegen-Wittgenstein, Volkmar Klein.

Der Besuch des ehemaligen Gestapo- und späteren Stasiuntersuchungsgefängnisses „Lindenstraße“ in Potsdam stand am folgenden Tag auf dem Programm. Im Hinterhof eines unscheinbar wirkenden Hauses sind noch sämtliche Gebäude mit Zellen und Verhörräumen erhalten. Den beklemmenden Eindruck, den dieses Gebäude auf die Besucher:innen machte, wurde durch eine Führung sowie das anschließend persönliche Gespräch mit einer Zeitzeugin noch verstärkt. Diese klärte die Schüler:innen über die Mechanismen einer Diktatur auf und forderte sie auf, wachsam gegenüber antidemokratischen Strömungen in der Gesellschaft zu sein, damit sie auch in Zukunft in Freiheit leben können.

Am Donnerstag besuchten die Religionskurse abschließend das Jüdische Museum in Berlin sowie die Gedenkstätte Berliner Mauer an der Bernauer Straße.

Resümierend waren die Schloss-Schüler besonders von dem Besuch des Stasiuntersuchungsgefängnisses sowie des jüdischen Gottesdienstes beeindruckt und fuhren mit vielen neuen Erfahrungen und Eindrücken im Gepäck wieder nach Hause.

Text: Friedhelm Koch / Selina Jenisch

Fotos: Selina Jenisch

 

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