Seit einigen Jahren sind auf Schloss Wittgenstein während der Sommerferien amerikanische Stipendiaten der gemeinnützigen Austauschorganisation „Experiment e.V.“ zu Gast, um sich in dieser Zeit auf ihr Auslandsjahr in deutschen Gastfamilien vorzubereiten.
Die Schülerinnen und Schüler der Klassen 10 sowie der Oberstufe des Gymnasiums Schloss Wittgenstein hatten nun die Möglichkeit, im Englischunterricht die jungen Gäste näher kennenzulernen und sich über typisch Deutsches und Amerikanisches auszutauschen.
Die Themen in diesem Jahr waren unter anderem amerikanisches Essen, politische Persönlichkeiten, Dialekte in den verschiedenen Regionen und interkulturelle Aspekte.
Die jungen Stipendiaten aus Amerika sorgten auch sogleich für Aufheiterung mit Karikaturen und einer Präsentation über typische Charakterzüge charismatischer US-Präsidenten, da diese ein zentrales Thema der amerikanischen Geschichte und Politik sind und Einfluss auf die politische Landschaft nehmen. Die Präsidentschaft der Vereinigten Staaten ist eines der höchsten politischen Ämter auf der Welt.
So witzelten sie beispielsweise über Lyndon B. Johnson, um den sich heute viele Geschichten ranken. Johnson war Politiker der Demokratischen Partei und von 1963 bis 1969 der 36. Präsident der USA. Schon 1961 wurde er Vizepräsident und noch am Tag der Ermordung von John F. Kennedy vereidigte man Johnson in der Air Force One als Präsident. Er führte Amerika durch die verbleibenden Monate von Kennedys Amtszeit und wurde im Jahr 1964 erneut gewählt.
Johnson hielt gewöhnlich Besprechungen ab, während er auf der Toilette saß und ließ sich sogar ein Telefon in der Toilette des Weißen Hauses installieren, damit er jederzeit von dort Anrufe tätigen konnte. Berichten zufolge versuchte er Kontrahenten allein mit seiner Körpergröße von 1,93m zu verunsichern, indem er sich fest entschlossen und dicht vor sie stellte. Er ist in Amerika als „Jumbo“ bekannt. Die Erzählungen der Teenager sorgten im Anschluss für viel Gesprächsstoff und Erheiterung.
Gründe für einen Austausch gebe es viele, waren sich die Stipendiaten einig, denn das Leben in einer Gastfamilie biete die einzigartige Gelegenheit, sich auf eine andere Kultur und Sprache einzulassen. Die Chance, auch einmal die Schule und die Art des Lernens ganz anders kennenzulernen und so neue Interessen zu entdecken, sei großartig.
Die Zeit des gemeinsamen Austausches zwischen den amerikanischen Gästen und den Schloss-Schüler:innen verging wie im Fluge und so wurden während der bilingualen Gruppengespräche auch Instagram-Kontakte ausgetauscht, um sich zukünftig nicht mehr aus den Augen zu verlieren.
„Für das nächste Jahr planen wir ein längeres Zusammensein mit Musik und Snacks auf dem Schlosshof“, berichtet Englischlehrerin und Mitorganisatorin Katja Burk-Pitzer.
Text: Katja Burk-Pitzer/Selina Jenisch
Foto: Karin Leser