Am Mittwoch, dem 22.Februar 2023 besuchten die beiden Chemiekurse der Einführungsphase des Gymnasiums Schloss Wittgenstein das Chemikum in Marburg, das nach dem Vorbild des Mathematikums in Gießen 2005 gegründet wurde. Ziel ist es, eine breite Öffentlichkeit mit der Fülle erstaunlicher chemischer Experimente und Phänomene der Chemie sowie der Naturwissenschaften als Ganzes vertraut zu machen.
Seit 2005 haben sich die Vielfalt der Experimente und die Angebote für Jung und Alt ausgeweitet. Neben Experimentalvorlesungen, Gestaltungen von Kindergeburtstagen und Workshops zu spezifischen Themen bietet das Chemikum Marburg das sogenannte Maxi-Chemikum an. SchülerInnen steht hier eine große Auswahl an Experimenten zur Verfügung, die oftmals so nicht im Schulalltag zu realisieren wären.
Um das Fach Chemie und den Bereich der MINT-Fächer zu stärken und das Interesse der Jugendlichen weiter zu wecken, planten daher die GSW-Chemielehrer Heike Ringler und Carsten Gemmer den Ausflug mit ihren Kursen der Jahrgangsstufe der EF.
Nach Ausstattung mit fachgerechten Schutzkitteln und -brillen und im Anschluss an eine kurze Sicherheitseinweisung betraten die SchülerInnen in Vierergruppen die Laborräume. Hier konnten sie unter Anleitung mehrerer AssistentInnen eine Fülle an Versuchen ausprobieren. Ein erstes Highlight war der Versuch mit Trockeneis. Das feste Kohlenstoffdioxid (-78°C) kondensiert nicht, sondern sublimiert – es wird bei Zimmertemperatur direkt gasförmig. Geschieht dies unter einer großen Seifenblase, füllt sich diese mit dem Gas. Ein toller Effekt, der an eine Nebelmaschine erinnert. Auch dass man sogar auf Kartoffelscheiben schreiben kann, ließ sich beweisen. Mit zwei Elektroden und einer Lösung mit Iodid-Ionen war das möglich, da Iodid zu Iod oxidiert und mit der Stärke der Kartoffel einen blauen Iod-Stärke-Komplex bildet. Anschließend bauten die SchülerInnen eine eigene Selfmade-Lavalampe. Wasser, angefärbtes Speiseöl und ein Tropfen Spülmittel reichten aus und schon blubberte das Speiseöl wie in einer Lavalampe.
Nach weiteren interessanten Versuchen hatten die GSW-SchülerInnen „Glibberfäden“ aus Alginat hergestellt, in einer Mikrowelle Eisen aus Eisenerz gewonnen, das Phänomen der Fluoreszenz bei Salzen erforscht, ihren eigenen Taschenwärmer angefertigt und vieles mehr.
Am Ende dieser lehrreichen und überaus beeindruckenden Exkursion waren die SchülerInnen total begeistert. Man war sich einig: Dies wird sicherlich nicht der letzte Besuch von Schloss-SchülerInnen im Chemikum Marburg gewesen sein.
Text: Carsten Gemmer / Karin Leser
Fotos: Carsten Gemmer